Emmanuel Berthier

Die heiligen Stätten des Morbihan

© Emmanuel Berthier / Festival Photo La Gacilly pour le Conseil départemental du Morbihan

Der Gedanke, die Natur per Gesetz zu schützen, ist keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Schon 1832 beschloss der US-Kongress die Einrichtung des ersten „Naturschutzgebiets“ der Welt: die heißen Quellen in Arkansas. 1872 folgte die Gründung des Yellowstone Park, des ersten Nationalparks der Welt. In Frankreich wurde 1913 in den Alpen der Parc de la Bérarde gegründet, der Vorläufer des heutigen berühmten Nationalparks Écrins. 1930 verabschiedete die französische Regierung das erste Gesetz, das den Begriff des Naturschutzgebiets definierte.

Die Umwelt schützen. Dazu werden kleinere oder größere Gebiete sozusagen heiliggesprochen – vom Staat die Nationalparks, und von den Gemeinden, den Departements oder dem Umweltministerium die nationalen und regionalen Naturschutzgebiete. Das Ziel: Fauna und Flora zu bewahren, aber auch Wasservorkommen, Böden, Mineralvorkommen und Fossilien zu schützen. Die Natur braucht Raum, und die Natur braucht Zeit – um sich zu entfalten, sich zu regenerieren und sich dauerhaft anzusiedeln. Naturschutzgebiete sind besonders geschützte und überwachte Refugien der Artenvielfalt. Sie bieten Rückzugsräume für eine Tier- und Pflanzenwelt, die unter den Folgen der Verstädterung sowie der Zerstückelung oder dem gänzlichen Verschwinden ihrer natürlichen Lebensräume leidet.

Das Departement Morbihan hat das Glück, auf seinem Gebiet fünf Naturschutzgebiete zu vereinen. Diese fünf Perlen der Natur konnten wir mit Unterstützung des Rates des Departements durchmessen, beobachten und erforschen. Emmanuel Berthier, der selbst am Golf von Morbihan lebt, begeistert sich für diese sinnlich erfahrbaren Räume, in denen der Mensch immer nur vorübergehend zu Gast ist. Er hat sich die Zeit genommen, hier die geschützte Natur zu beobachten, von den winterlichen Nebelschwaden bis zum ersten Aufblühen im Frühling. Er hat die Landes de Monteneuf besucht, die Étangs du Loc’h in Guidel, das Moor von Séné, die Île de Groix und den zwischen Heideland und Wäldern gelegenen Lac de Guerlédan. Er hat Freiwillige begleitet, die Brutvögel schützen und versuchen, das Eindringen des Menschen mitsamt seinen schädlichen Folgen zu verhindern; er hat das wilde und zerbrechliche Leben in der Bretagne fotografiert, einer Region, die sich um ihre Zukunft sorgt.

Doch diese Bilder sind auch ein Aufruf. Überall auf der Welt, auch in Europa, sind diese heiligen Stätten – Naturschutzgebiete und Nationalparks – bedroht. Berthes Fotografien ermahnen uns, ihre Existenz niemals als selbstverständlich anzusehen. Sie halten uns vor Augen, dass nichts bewahrt werden kann ohne fortwährende Aufmerksamkeit, gepaart mit unterstützenden Maßnahmen und Initiativen, seitens des Staates und öffentlicher Institutionen, aber auch und vor allem von jedem und jeder Einzelnen von uns.

Der Fotoauftrag wurde vom Rat des Departements Morbihan unterstützt.

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