Vichy, die „Königin aller Kurbäder“

© Cathrine Stukhard

„Spätestens beim Betreten der Oper von Vichy, deren Inneres vollkommen in Gold, Elfenbeinfarben und Gelb getaucht ist, habe ich mich endgültig in diese Stadt verliebt: Überwältigt und verzaubert von diesem einzigartigen Jugendstil-Juwel wird mir klar, warum Vichy als die Königin aller Kurstädte bezeichnet wird“, so Cathrine Stukhard über Vichy, die für das Festival LaGacilly-Baden Photo eine einfühlsame Bilderzählung erarbeitet hat. Atout France hat ihre Reise organisiert. 

Im Rahmen des diesjährigen Festivals La Gacilly-Baden Photo entführt eine besondere Ausstellung die Besucher:innen in die Auvergne, auf einen Ausflug in die Kurstadt Vichy. Die Arbeit von Cathrine Stukhard ist das Ergebnis einer bereits seit 2021 bestehenden Kooperation mit Atout France, der französischen Zentrale für Tourismus. „Wir freuen uns als französische Zentrale für Tourismus, schon zum dritten Mal mit dem Festival La Gacilly-Baden Photo zusammenarbeiten zu dürfen. Als wichtigste österreich-französische Kulturinitiative trägt das Fotofestival in Baden nachhaltig zu einer stärkeren Verbindung beider Länder bei.“, so Emmanuel Marcinkowski, Direktor von Atout France in Österreich. 

Die Great Spa Towns of Europe sind ein außergewöhnliches Zeugnis eines europäischen Kurphänomens, das von 1700 bis in die 1930er Jahre seinen höchsten Ausdruck fand. Dieses transnationale Kulturerbe umfasst die elf modernsten, dynamischsten und internationalsten Kurstädte unter hunderten Kurstädten, die ebenfalls zum europäischen Kurphänomen beigetragen haben. Gemeinsam wurden sie vom UNESCO Welterbekomitee als Great Spa Towns of Europe am 24. Juli 2021 in die Liste des UNESCO Welterbes eingetragen: Baden bei Wien (Österreich); Spa (Belgien); Karlovy Vary, Františkovy Lázne und Mariánské Lázne (Tschechien); Vichy (Frankreich), Bad Ems, Baden-Baden und Bad Kissingen (Deutschland); Montecatini Terme (Italien); und City of Bath (Großbritannien). 

Obwohl jede Kurstadt anders ist, haben sich alle Städte um Mineralwasserquellen herum entwickelt, die der Katalysator für ein räumliches Organisationsmodell waren. Der Kurbetrieb in den Bädern wurde durch einen Reigen gesellschaftlicher Ereignisse in Casinos, Theatern, Hotels und Villen im Wortsinn geadelt. Die Ausstellung von Cathrine Stukhard stellt uns Vichy, die „Königin aller Kurbäder“ vor. 

Cathrine Stukhard absolvierte ihre fotografische Ausbildung an „der Grafischen“ in Wien, wo schon ihr Großvater Schüler war. Ihr reportageartiger Stil kam gut in der Werbewelt an und schon bald wurde sie für Werbekampagnen engagiert und entwickelte Bildkonzepte für Unternehmen. Es folgten Aufträge von Magazinen und ihre Bilder erschienen unter anderem in Geo Saison, Geo, Merian, Terra Mater, Servus Magazin, Stern, Lufthansa Magazin, SZ Wissen. Ihre Ausstellung „Walking On“ über das Konzentrationslager Mauthausen wurde im Memorial Mauthausen, Österreich, den USA und Kanada gezeigt. 

Die Anregung zu ihrer Arbeit kam vom Bürgermeister der Stadt Baden Stefan Szirucsek, der über die Zusammenarbeit mit Vichy sagt: „Der Austausch und die Zusammenarbeit der Great Spa Towns of Europe sind bereichernd. Die Ville de Vichy war mit einer Delegation Gast beim Ball Royale der Stadt Baden im Jänner 2023. Am 23. Juli 2023 ist Baden Gaststadt bei den Feiern zum Welterbe in Vichy. Baden präsentiert sich in Vichy mit Musik, Gesang, kulinarischen Spezialitäten und Badener Wein. Die Bilder von Cathrine Stukhard bringen Vichy nach Baden und geben einen Eindruck von der Schönheit und dem Flair der großen europäischen Kurstädte.“

„Bei meinen Spaziergängen durch Vichy“, erzählt Cathrine Stukhard, „hatte ich immer wieder den Eindruck, dass dieses Städtchen – nach seinen Glanzzeiten während der Belle Époque – über viele Jahre tief geschlafen hatte und vor nicht allzu langer Zeit wachgeküsst wurde. Es scheint mir, dass sich Vichy damit eine Jugend erhalten hat, die heute etwas „altmodisch“ wirkt. Doch genau dieses „jugendliche Alter“ macht für mich den Charme von Vichy aus.

Wenn in der Früh die Sonne durch die Verzierungen der überdachten Wandelgänge im „Parc des Sources“ bricht und das Palais des Congrès in warmes Licht taucht, ist es ein Leichtes sich die Stadt zu Napoleons III Zeiten, der Belle Époque, vorzustellen. Als die Aristokratie sich in vulkanischen Schlamm einwickeln lies und nicht nur Mineralwasser aus den Hähnen der Trinkhallen, sondern auch Champagner in Strömen floss.

Auch heute pilgern Kurgäste mehrmals täglich zu der im Jugendstil gestalteten Trinkhalle „Halles des Sources“ mit schmiedeeisernen Säulen und grün-weiß gestreiftem Gewölbe. Hier füllen sie ihre Trinkgläser mit dem Thermalwasser, das schon die Römer zu nutzen wussten. So auch in der etwas außerhalb liegenden Quellenhalle „Source de Celestine“, die ihren Namen vom Benediktiner-Orden der Célestins hat und deren Atmosphäre und Ruhe mich an die eines sakralen Baus erinnert. Das Kommen und Gehen der Kurgäste und Besucher, der Wind, der durch das offene Gebäude weht, das Zwitschern der Vögel – ein Zusammenspiel mit einem leisen, ganz eigenen Rhythmus. Und so scheint es mir, dass nicht nur das Wasser, sondern auch die Architektur von Vichy zum Wohlbefinden und zum Heilungsprozess der Kurgäste beiträgt“.

Die Ausstellung finden Sie in der Rathausgasse in Baden. 

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