Rob MacInnis

Parade der Bauernhoftiere

© Rob MacInnis

„Ich lasse mich von den Gepflogenheiten der Modewelt inspirieren und übertrage sie auf Kleinvieh.“ Als Rob MacInnis bei Angela und Frazer Hunter anrief und sie fragte, ob er ihre Hühner und Esel porträtieren dürfe, hielten die Landwirte aus der kanadischen Provinz Nova Scotia das zunächst für einen Scherz. „Ich interessierte mich für die Arbeiterklasse des Tierreichs“, erzählt der 40-jährige kanadische Fotograf. „Für die Tiere, deren Existenz einen einzigen praktischen Zweck hat: uns zu dienen und zu ernähren.“

In einer Formensprache, die durchaus an die großen Namen der Modefotografie denken lässt, verewigt MacInnis die Tiere, als wären sie Filmstars. Diese Tiere, die für gewöhnlich als Nahrung angesehen werden, die als weniger vornehm gelten als Tiger, Löwe oder Panda, kurz gesagt Tiere, die etwas weniger gleich sind als die anderen. „Es ist seltsam, dass man den Menschen klarmachen muss, dass sie die Tiere bis jetzt nie wirklich gesehen haben, sondern immer nur eine Vorstellung von ihnen hatten.“

Rob MacInnis, der einen Bachelor- und einen Masterabschluss in Fotografie hat sowie ein Regiediplom der New York Film Academy, hat sein Tierprojekt unmittelbar nach seiner Ausbildung in Angriff genommen. „Indem ich sie als empfindsame Wesen zeige, hoffe ich, Einblicke in eine andere Welt geben zu können, in der Tiere keine Objekte sind, die wir besitzen, sondern vielmehr Individuen, die jeweils in ihren eigenen Gemeinschaften leben.“ MacInnis arrangiert seine Szenen mit minutiöser Genauigkeit, leuchtet sie exakt aus und achtet auf eine ausgewogene Komposition. Darüber hinaus verwendet er für seine Aufnahmen eine Mittelformatkamera, was für einen Hochglanzeffekt sorgt.

Ob in Einzel- oder Gruppenbildern, stets stellen diese Aufnahmen die Persönlichkeit ihrer Modelle heraus. Verängstigt oder verärgert, verschmitzt, heiter oder hoffnungsfroh, legen sie menschliche Gefühle an den Tag, die wir bei ihnen nicht erwarten würden. MacInnis’ Bilder mögen uns zum Schmunzeln bringen, doch sie animieren uns auch zum Nachdenken darüber, welchen Platz und welche Rolle Tiere in unserem Leben einnehmen. Und sie rufen die Passage aus George Orwells Farm der Tiere in Erinnerung, in der Old Major, der Eber, der hinter der Rebellion steht, den anderen Tieren zuruft: „Ist es also nicht glasklar, Genossen, dass alle Übel dieses unseres Lebens der Tyrannei der Menschen entspringen? Werdet nur erst den Menschen los, und die Produkte unserer Arbeit gehören uns. Beinahe über Nacht könnten wir reich und frei werden.“

 Festivaldirektor Lois Lammerhuber stellt die Ausstellung von Rob MacInnis vor

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