Daniel Naudé

Farmen in Afrika

© Tony Meintjes

Daniel Naudé entdeckte seine Leidenschaft für Tiere während einer Autoreise von Kapstadt nach Mosambik. Während der Fahrt lief plötzlich eine Meute von Africanis-Hunden auf die Straße, Tiere von schlankem Wuchs, mit spitzer Schnauze und eingerolltem Schwanz zwischen den Hinterbeinen. Diese unvermittelte Begegnung animierte den jungen, 1984 geborenen südafrikanischen Fotografen zu seinem ersten Projekt, Animal Farms, aus dem seine erste künstlerische Arbeit hervorging. Auch in der Folge setzte er sich mit Tieren auseinander und beschäftigte sich mit Gesellschaften, in denen das Vieh nicht als Nahrungsquelle angesehen wird, sondern vielmehr Gegenstand der Verehrung ist.

Von den berühmten Watussirindern in Uganda mit ihren beeindruckenden gebogenen Hörnern bis zu Zebus auf Madagaskar oder in Indien – in seinen Bildern fängt Daniel Naudé das Wesen dieser Tiere ein, die als Verkörperungen des Göttlichen gelten. „Das Majestätische dieser Kühe hat mich dermaßen fasziniert, dass ich beschlossen habe, das Projekt auch in anderen Ländern fortzuführen. Rinder spielen in der Volkskultur eine bedeutende Rolle. Der Fortbestand der Watussirinder etwa ist ein wichtiges Thema in kulturellen und wirtschaftlichen Debatten, in denen die Wertvorstellungen und das symbolische Denken Afrikas mit wirtschaftlichen Anliegen des Westens kollidieren.“

Naudés Ausstellung konzentriert sich auf die Arbeiten des Künstlers, die in Afrika entstanden sind. Sie stellt seine Absicht heraus, Momente festzuhalten, die Mensch und Tier miteinander teilen, und dadurch die Natur, die wir langsam, aber unaufhörlich zerstören, in unserem Bewusstsein zu halten. In den Fotos dieser Serie ist der Mensch stets gegenwärtig, wenn auch meist nur in einem Detail, in der herrschenden Atmosphäre oder einer Silhouette. „Ich hoffe, dass der Betrachter durch meine Arbeit besser versteht, welche uralten Bande zwischen den Rindern und den Menschen bestehen. Die Gegenwart dieser Tiere und ihre Ausstrahlung bereichern die Beziehungen zwischen ihnen und den Menschen, denn sie gehören zu ihrer Kultur. Diese Porträts zeigen allesamt besondere Augenblicke, in denen meine Gegenwart und die des Tieres miteinander verschmelzen. Kein einziges dieser Bilder ist inszeniert.“ In seiner Serie gibt Naudé den Tieren, die immer das vorherrschende Thema seiner Aufnahmen sind, ihre Würde und ihre Eleganz zurück. Die Tiere sehen den Betrachter an, der sich der Konfrontation nicht entziehen kann und dem ein intensives ästhetisches Erlebnis zuteil wird.

Festivaldirektor Lois Lammerhuber stellt die Ausstellung von Daniel Naudé vor

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