ULLA LOHMANN
Neubritannien und das Volk der Vulkane. Eine Kultur in Gefahr
„Ich habe mit Frauen und Männern zusammen-
Ulla Lohmann
gelebt, die sich im Einklang mit ihrer Umgebung
befinden und tagelange Fußmärsche vom Lärm der
Städte entfernt sind. Sie streben nichts anderes an
als von der Jagd, dem Fischfang und dem Sammeln
von Früchten des Waldes im jahreszeitlichen
Rhythmus am Fuße ihres Vulkans zu leben.“
Vor zehn Jahren war die Provinz Ost-Neubritannien in Papua-Neuguinea noch stark bewaldet, 98 Prozent davon mit Primärwald, also Urwald. Inzwischen hat die zunehmende Abholzung, um Land für Ölpalmenplantagen zu roden, zu großen Verlusten an Waldfläche geführt. Vor 2008 betrug der jährliche Flächenverlust moderate 3 600 Hektar. In den letzten 20 Jahren hat die Abholzung exponentiell zugenommen. Alljährlich fallen 20 000 Hektar der „landwirtschaftlichen Entwicklung“ zum Opfer. Insgesamt hat Ost-Neubritannien zwischen 2001 und 2020 geschätzte zehn Prozent seines Baumbestands verloren. 60 Prozent davon galten als Urwald, der von menschlicher Einflussnahme noch unberührt war.
Die Fotografin Ulla Lohmann kennt sich gut mit Ost-Neubritannien aus, so benannt, weil die Insel im Jahr 1700 vom dreimaligen britischen Weltumsegler William Dampier entdeckt wurde. Sie reiste 2001 zum ersten Mal in die Region und verliebte sich sofort in die Landschaften, die Vulkane, die das Land durchziehen, die dort lebenden Austronesier und Papuas und deren traditionelle Kulturen. Im Rahmen eines Fotoauftrags der Fondation Yves Rocher über die letzten Rückzugsgebiete der Artenvielfalt kehrte sie dorthin zurück, um die Umwälzungen zu dokumentieren, die das Ökosystem schwächen und eine uralte Lebensweise bedrohen. „Die Vielfalt des Lebens ist überall zu sehen, sowohl an Land in den Primärwäldern, in denen es von noch unbekannten Arten wimmelt, als auch unter Wasser mit einigen der reichsten Korallenriffe der Welt“, erklärt die deutsche Fotografin.
Die Ausstellung nimmt uns mit auf ein spannendes Abenteuer in die Nakanai-Berge und zu den majestätischen Vulkanen des Bismarck-Archipels und bietet einen Blick auf Welten weit entfernt von der Bretagne oder Großbritannien. Dennoch sind die Themen Natur- und Umweltschutz dort genauso aktuell wie in unseren Regionen.
INFO POINT
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Geöffnet während des Fotofestivals:
Montag – Freitag: 10 – 16 Uhr
Samstag: 13 – 17 Uhr (Juni – Aug.)
Samstag: 13.30 – 16 Uhr (Sept. – Okt.)
Sonn- & Feiertag geschlossen!
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