MATTHEW ABBOTT

Brände und Gegenbrände

Matthew Abbot © Saskia Wilson

„Ich versuche lediglich, Bilder zu machen,
die die Menschen berühren, die sich wie ein

Faustschlag in den Bauch anfühlen. Im Zuge dieser
Megabrände habe ich Leute kennengelernt,
die alles verloren hatten und unter grausamen

Bedingungen vor dieser Hölle flohen.“

Matthew Abbott

Zwischen Juni 2019 und Mai 2020 war die Buschfeuersaison in Australien so heftig, dass Fachleute sie als „Black ­Summer“ bezeichneten. Mit 24,3 Millionen Hektar verwüsteter ­Fläche, mehr als 3 000 zerstörten Gebäuden, 88 Milliarden ­australischen Dollar an finanziellen Verlusten, 34 getöteten Menschen und 3 Milliarden getöteten Landwirbeltieren war es eine der größten Katastrophen in der jüngeren Geschichte des Landes.

Der Fotograf Matthew Abbott hielt das tragische Ereignis fest und erhielt für sein Bild eines Kängurus, das an einem brennenden Haus vorbeispringt, einen World Press Photo Award.

Damals versuchten viele Mitglieder der Regierung ­Australiens, den Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der Zunahme von Zahl und Ausmaß der Brände zu leugnen oder zu ignorieren. In einem Artikel, der 2021 in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde, weist eine Gruppe von Forschern jedoch nach, dass die Feueraktivität in Australien stark von den großen Klimaschwankungen beeinflusst wird und dass der Klimawandel die Dynamik dieser Brände noch weiter verändern kann.

Könnte eine Antwort zur Bekämpfung der Waldbrände in den uralten Praktiken der Aborigines liegen, die seit Urzeiten gelebt werden? Dieses indigene Volk, dessen Kultur zu den ältesten der Welt gehört, hat die uralte Praxis des Feuer­machens wiederbelebt, um seine Heimat zu schützen und zur Entwicklung seiner Gemeinschaften beizutragen. Diese Methoden wurden von der Wissenschaft analysiert, verfeinert und schließlich für den Einsatz befürwortet: Zu Beginn der Trockenzeit werden ausbrechende Brände nicht mehr bekämpf, sondern sie werden sogar bewusst gelegt. Sie provozieren sie sozusagen, um die Flammen anschließend besser unter Kontrolle zu halten. Da alljährlich immer mehr ­Wälder in Brand geraten, ist dieses Wissen um das Feuer auch die Lösung für das Problem.

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