JOEL MEYEROWITZ
Durch die Städte
„Ich hatte das Gefühl, dass die Farbe mehr
Joel Meyerowitz
sagen will. Wenn die Fotografie darin besteht,
Dinge zu beschreiben, dann beschreibt die Farbe
mehr Dinge. Ich wollte eine intellektuelle
Verteidigerin der Farbe sein.“
„Für uns (Europäer) bedeutet eine Stadt vor allem Vergangenheit, für die Amerikaner ist eine Stadt vor allem Zukunft; was sie an ihr lieben, ist alles, was sie noch sein könnte.“ Das sagte Jean-Paul Sartre über die amerikanische Stadt in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Mit ihrer unverwechselbaren und sofort erkennbaren urbanen Grammatik nehmen diese Städte der Zukunft einen bedeutenden Platz in unserem kollektiven Unbewussten ein und symbolisieren den (westlichen) Fortschritt, die Konsumgesellschaft und den amerikanischen Traum.
Der in der berühmtesten Stadt der Welt geborene New Yorker Joel Meyerowitz ist ein Pionier der so genannten „Straßenfotografie“. Er studierte Malerei und begann in den 1960er Jahren eine Karriere als Fotograf. Inspiriert von einem anderen Giganten der amerikanischen Fotografie, Robert Frank, produzierte er seine ersten Serien in Schwarz-Weiß. 1976 begann er in Farbe zu arbeiten und wurde zu einem Pionier des Farbfilms, weil, wie er zu sagen pflegt, „das Leben in Farbe ist“. Diese Entscheidung unterschied ihn von vielen anderen Fotokünstlern, die diese neue fotografische Stiloption scheuten. Eine Entscheidung die aber wesentlich zum Erfolg seines Werks beitrug.
Diese Ausstellung geht über eine reine Retrospektive hinaus und nimmt den Betrachter stattdessen mit auf eine Reise durch den Wandel und die Diversifizierung der amerikanischen Städte, die er im Laufe der Jahre durchquert hat. Von der ruhigen Abendstimmung eines Diner-Schildes am Straßenrand über die chaotische Energie einer New Yorker Kreuzung zur Hauptverkehrszeit bis hin zum Glanz eines Swimmingpools in Florida … Jedes Bild trägt zu einem beeindruckenden Fresko bei, das die Seele einer Nation und ihrer Menschen offenbart. Joel Meyerowitz beobachtet, rahmt ein, hebt spielerisch Details hervor und verwandelt das Gewöhnliche in etwas Außergewöhnliches. Eine Reise entlang geradliniger Straßen, in denen das Licht auf den Fassaden der Gebäude tanzt, die in den Himmel ragen. Und wo die Passanten zu unfreiwilligen Statisten in diesem großartigen Film mit dem Titel Amerika werden.
INFO POINT
Tourist Information Baden
Brusattiplatz 3, 2500 Baden bei Wien
Geöffnet während des Fotofestivals:
Montag – Freitag: 10 – 16 Uhr
Samstag: 13 – 17 Uhr (Juni – Aug.)
Samstag: 13.30 – 16 Uhr (Sept. – Okt.)
Sonn- & Feiertag geschlossen!
Tel: +43 (0) 2252 86800 600
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Festivalbüro La Gacilly-Baden Photo
Tel: +43 (0) 2252 42269
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