Collectif Agence France-Presse
Überleben
„Wir sind alle Besucher dieser Zeit und dieser
Orte; wir durchschreiten sie lediglich.
Unser Ziel ist es, zu beobachten, zu lernen,
zu wachsen und zu lieben. Danach kehren
wir nach Hause zurück.
Lebensweisheit der Aborigines“
Mehr als 60 000 Jahre nach ihrer Ansiedlung auf dem Inselkontinent Australien werden die Ureinwohner auf ihrem eigenen Land immer noch diskreditiert. Im Oktober letzten Jahres wurde ein Referendum von den australischen Wählern weitgehend abgelehnt, dessen bescheidenes Ziel darin bestand, den Aborigines eine Stimme zu schaffen, die – um genau zu sein – ein bloßes Beratungsorgan für die Regierung und das Parlament sein sollte, ohne jegliche Entscheidungsbefugnis. Der Historiker Romain Fathi von der Universität Adelaide erklärte: „Was kann man von einer Nation erwarten, die immer noch den Union Jack auf ihrer Flagge hat und ihren Nationalfeiertag am Tag ihrer Invasion durch die Engländer am 26. Januar 1788 feiert? Sie haben Angst, dass ihnen das Land, das sie gestohlen haben, wieder weggenommen wird“.
Das Ergebnis: Die Aborigines, die heute ohnehin nur noch 3,5 Prozent der australischen Bevölkerung ausmachen, sind de facto Bürger zweiter Klasse: Ihre Lebenserwartung ist um fast zehn Jahre geringer als die der übrigen Bevölkerung, und sie liegen bei allen wirtschaftlichen Indikatoren am unteren Ende, sei es Armut, Arbeitslosigkeit, schlechte Wohnverhältnisse oder auch Kindersterblichkeit.
Die wahre Stärke der Agence France-Presse und ihres Netzwerks von 450 Fotograf:innen weltweit liegt in ihrer Fähigkeit, Licht auf Nachrichten zu werfen, die sonst vielleicht unbemerkt bleiben würden, die manchmal das zeigen, was wir lieber nicht sehen würden, die vorgefasste Meinungen im Namen der Wahrheit bekämpfen und klare Ansichten über unsere sich verändernde Gesellschaft verbreitet und Emotionen weckt.
Dies gilt auch für die Völker Ozeaniens und insbesondere für Australien. Hinter den malerischen, folkloristischen Bildern der Reisejournalisten verbirgt sich eine traurige Realität. Die brutale Wahrheit lässt sich manchmal in einem einzigen Foto zusammenfassen, wie in dem von Anoek de Groot, das den verlorenen Blick eines Kindes einfängt, das in einem Schmutzstarrenden Lager in Alice Springs mit dem Elend seines Daseins konfrontiert ist.
INFO POINT
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Brusattiplatz 3, 2500 Baden bei Wien
Geöffnet während des Fotofestivals:
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Samstag: 13 – 17 Uhr (Juni – Aug.)
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Sonn- & Feiertag geschlossen!
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