ADAM FERGUSON

Big Sky

Adam Ferguson © Kathy Ryan

„In meiner Arbeit, die eher finster und nüchtern ist,
beobachte ich die Zerstörung der Landschaft,
den Klimawandel sowie die Schändung
des Landes und der Kultur der Aborigines.
Auf diesem Bauernhof hängen sie die Sessel auf,

damit sie nicht weggeschwemmt werden,
wenn das Wasser steigt.“

Adam Ferguson

1979 begann der Fotograf Richard Avedon seine Sommer damit zu verbringen, den amerikanischen Westen zu ­durchstreifen und die dort lebenden Menschen zu porträtieren. Diese Arbeiten wurden 1985 erstmals ausgestellt und trugen dazu bei, die Mythen des amerikanischen Wilden Westens zu entkräften, die von der Literatur, der Musik, dem Film und dem Bürgerkrieg geprägt waren und eine gefährliche, von „­Wilden“ bevölkerte Welt romantisierten.

Der australische Fotograf Adam Ferguson, der nach Arbeiten als Fotograf in Konfliktregionen wie in Afghanistan in sein Heimatland zurückkehrte, wollte mit seiner Serie Big Sky dem Konzept-Ansatz Avedons in Australien nachspüren. Der Titel verweist auf die ganz besondere Atmosphäre in diesem riesigen, dünn besiedelten Land: „Es herrscht dort eine unheimliche Stille“, warnt er. „Und die Weite des Himmels wird unglaublich laut und ergreifend.“ Sein Ziel war es, die komplexen Zusammenhänge zwischen der Kolonialgeschichte Australiens und der aktuellen Klimakrise, der Globalisierung und dem Alltag in den ländlichen Weiten des Landes zu erkunden.

„Als Australier ist die Vorstellung vom Busch, vom Farmer und vom Outback fester Bestandteil unserer nationalen ­Psyche“, sagt Adam Ferguson. „Und das war für die Entwicklung einer Art angelsächsischer Identität von entscheidender Bedeutung.“ Seiner Ansicht nach ist dieses nationale Narrativ jedoch weit von der gelebten Wirklichkeit entfernt. Als Beispiel nennt er die von England übernommenen landwirtschaftlichen Anbaumethoden, die nicht in das australische Ökosystem passen.

Die Ansicht vertretend, dass noch niemand das Innere ­Australiens so fotografiert hatte, wie Avedon den amerikanischen Westen, folgte er ihm nach und betrachtete sein Heimatland auf andere Weise. Und er erkannte es als Land der Aborigines und der Torres-Strait-Indigenen – als Land der beiden indigenen Völker Australiens. Voll Respekt fasst Ferguson seine Gefühle zusammen: „Wir erkennen an, dass die Souveränität über dieses Land nie abgetreten wurde, und wir zollen den Vorfahren, den früheren und heutigen, unseren Respekt. Es war und wird immer das Land der ­Aborigines sein.“

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