Ebrahim Noroozi

Trügerische Träumereien

© Ebrahim Noroozi

Ein kurzer Blick auf Ebrahim Noroozis Werk, für das er bereits zahlreiche Auszeichnungen beim World Press Photo Award erhalten hat, genügt, um die Vielseitigkeit dieses Fotografen zu erkennen, der nicht nur ein erfahrener Journalist ist und sich nachdrücklich für die Belange der Umwelt einsetzt, sondern auch ein innovativer bildender Künstler. Er genießt weltweit höchstes Ansehen, und seine Bilder wurden in renommierten Zeitungen veröffentlicht, wie etwa der New York Times, Time oder der Washington Post. In einer seiner Serien dokumentiert er die schreckenerregende Geschichte einer Mutter und ihrer Tochter, die Opfer eines Säureangriffs durch den Familienvater wurden. In einer anderen berichtet er davon, wie im Iran die Todesstrafe durch den Strang vollstreckt wird, und zeichnet dabei ein ungeschöntes Bild seines Landes.

Doch Noroozi ist ein Chamäleon der Fotografie, er weiß seine Spuren zu verwischen, beherrscht die künstlerische Abstraktion, beschäftigt sich mit der Natur und bringt es im Umgang mit den Farben zur Perfektion. Diese Ausstellung präsentiert zwei seiner Serien, die durch ihren Stil wirken, als stammten sie geradewegs aus einem Wachtraum über die verheerenden Folgen des Klimawandels. Um diese Wirklichkeit zu veranschaulichen, greift Noroozi nicht auf das fotojournalistische Handwerk zurück, sondern wählt einen künstlerischen Ansatz, der ihm ermöglicht, seine Botschaft mit außerordentlicher ästhetischer Kraft zu formulieren.

Die erste Serie mit dem Titel Eine Traumerzählung befasst sich in einer traumartigen Aussageweise damit, wie die -Menschen im Iran mit den dortigen Wasservorkommen umgehen. Ein Drittel des Landes ist Wüste, und die Dürreperioden häufen sich, was mehr und mehr zu gravierender Wasserknappheit führt.

Die zweite Serie, Außer Atem, führt uns zum Urmiasee, einem der größten Salzseen der Welt, dem die gänzliche Verlandung droht und der sich jeweils zu Beginn des Sommers durch Algen und Bakterien purpurfarben färbt. Dann treiben Körper schwerelos im rötlichen Wasser – ein symbolisches Bild für die tiefsitzende Trägheit der Menschheit angesichts der klimatischen und tektonischen Veränderungen, die sie selbst verursacht hat und die früher oder später ihr Überleben auf diesem Planeten in Frage stellen werden.

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