Ragnar Axelsson

Mensch und Winter

© Ragnar Axelsson

Ragnar Axelsson kennt keine Winteranfänge – für ihn war der Winter immer schon da. Sein Leben steht im Zeichen von Frost, Schneestürmen und des Piteraq, eines kalten, ablandigen Fallwindes, der über die nördliche Polkappe und die gefrorenen Steppen Grönlands und Islands fegt. Eben dieser Wind jagt auch unaufhörlich durch Axelssons Fotos. Die weiße, erhabene und feindliche Welt des Nordens ist sein fotografisches Reich. Seit über dreißig Jahren scheut er keine Mühen, um alle Seiten dieser eisigen Regionen zu dokumentieren, in der Menschen und Tiere, die sich der klirrenden Kälte angepasst haben, im Einklang miteinander leben.

Axelssons herausragende Arbeit über Schlittenhunde führt eindringlich vor Augen, wie sehr der Verlust dieser Tiere die traditionelle, 4000 Jahre alte Lebensweise der Inuit bedrohen würde. „Rax“ – so sein Künstlername – ist ein Meister im Umgang mit Schwarz-Weiß, und diese Technik dient ihm nicht nur als simpler ästhetischer Schmuck, sondern strukturiert seine Bildsprache und setzt in den Erzählungen seiner Reportagen den Ton. Auf diese Weise verewigt er etwa die vom Schnee vereiste Schnauze eines Wolfshundes oder das vom Wind ausgezehrte Gesicht eines Jägers, der über den von Böen und Wellen gepeitschten Strand von Dyrhólaey stapft.

Als Axelsson zehn Jahre alt war, lieh er sich die Leica seines Vaters aus, fotografierte die Vögel an den Küstenfelsen und fertigte die Abzüge selbst an. Mit sechzehn begann er eine Ausbildung in einem Studio, und mit achtzehn bekam er eine Anstellung bei der isländischen Tageszeitung Morgunblaðið, für die er seither arbeitet. Seine Werke wurden in bedeutenden Institutionen gezeigt, und über zwanzig Mal wurde er bei den Annual Icelandic Photojournalist Awards ausgezeichnet. Er hat in National Geographic publiziert, in LIFE, im stern sowie im Time Magazine, und viele junge Fotografen, die sich für die Schwarz-Weiß-Technik interessieren, orientieren sich an seinen Arbeiten.

Neben seinen Langzeitprojekten erstellt Axelsson auch Zeitungsreportagen über aktuelle Themen. Derzeit arbeitet er an einer umfassenden Serie über die acht Staaten, die Anteil an der Arktis haben. Eine fotografische Reise in die tiefste Kälte, in einer Zeit, in der sich die katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels immer deutlicher zeigen.

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