Norbert Span

Juwelen des Himmels

Norbert Span

„Jeder meiner Kristalle hat eine Geschichte
und ist für mich etwas Besonderes,
da er den Flug durch die Atmosphäre
bis hin auf meine Glasplatte überstanden hat.
So gesehen habe ich zu jedem Kristall
eine besondere Beziehung.“

Norbert Span

Norbert Span studierte in Innsbruck Meteorologie, Glaziologie und Astronomie. Eis und Gletscher waren auch die bestimmenden Themen seiner Dissertation. Nach der Promotion arbeitete er als Forschungsassistent am Institut für Meteorologie und Geophysik an der Universität Innsbruck. In dieser Zeit unternahm er mehrere Forschungsreisen zu den verschiedenen Gletschern der Welt. Aber auch die kleinsten Eisstrukturen fesseln seine Leidenschaft. An jedem Wintertag mit Schneefall steht er in seinem Gartenhaus und lauert den filigranen Schönheiten mit Mikroskop und Kamera auf. Hauptdarsteller sind die Schneekristalle. Über die Jahre hat er ein riesiges Archiv der enormen Vielfalt an Kristallformen erarbeitet. Span gehört in seinem Feld zu den besten Fotograf:innen der Welt und wahrscheinlich gibt es niemanden, der so viele, hochqualitative Fotos von Schneekristallen hat.

„Meine Kamera ist eine gewöhnliche Spiegelreflexkamera. Das Geheimnis ist das Objektiv. Entweder ein Lupenobjektiv mit circa fünffacher Vergrößerung oder ein Mikroskop-Objektiv zwischen zweifacher und zehnfacher Vergrößerung. Ich fange die Schneekristalle mit einem Glasplättchen auf. Dafür stehe ich oft stundenlang draußen vor meinem Gartenhaus in Steinach am Brenner. Das ganze fotografische Equipment steht auch draußen, damit es abkühlen kann. Schneekristalle schmelzen oder verdunsten sehr schnell, ich habe also nur wenig Zeit für die Fotos – da geht es immer um Sekunden oder maximal Minuten. Dann lege ich das Glasplättchen unter mein Objektiv und beleuchte den Schneekristall von unten meist mit schrägem Licht und zwei Farben, um den Kontrast zu verstärken. 

Schneekristalle sind normalerweise transparent, durchsichtig – also ohne Kontrast. Auf dem Glasplättchen sortiere ich die interessanten Objekte dann mithilfe eines Marderhaarpinsels aus. Der ist extrem fein, alle anderen Pinsel wären zu hart und würden die Kristalle beschädigen. Ich mache im Laufe eines Schneefalls oft bis zu hundert Aufnahmen – erst vor dem Computer wähle ich dann die faszinierendsten Kristalle aus. Natürlich ist das ein subjektiver Prozess, denn was heißt schon ‚schön‘ oder ‚spannend‘, wenn’s um Naturwunder geht. 

Während meiner Zeit an der Universität habe ich ein Buch von Wilson Bentley gelesen, der als einer der ersten die Schneekristalle fotografiert hat. Ich selbst habe 2004 damit begonnen, und die Leidenschaft hat mich nie mehr losgelassen.“

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