LORRAINE TURCI

Ein Leben im Schleppnetz

Lorraine Turci

„Man muss einiges aushalten können.
Die Fischer harren tagelang zu viert in einer alten
Blechbüchse auf einem unberechenbaren Meer
aus… Bei diesem leidenschaftlichen Beruf darf man
sich nicht vor langen Arbeitszeiten fürchten.“

Lorraine Turci

Auf der einen Seite das Meer, das sich unendlich weit am Horizont erstreckt, die frische Luft und das außergewöhnliche Gefühl der Gleichzeitigkeit von Unsterblichkeit und extremer Verletzlichkeit, wenn die schaumbedeckten Wellen das Boot wie ein Blatt im Wind hin und her werfen. Auf der anderen Seite sind da der Schlafmangel, die Orientierungslosigkeit, das höllische Arbeitstempo, der Alltag in einer feindlichen, unberechenbaren Umgebung. Ganz zu schweigen davon, dass die Seekrankheit auch die Jüngsten befällt, für die das anstrengende Ungleichgewicht zwischen Innenohr und Sichtfeld eine weitere Herausforderung darstellt.

Die dunkle Seite eines Berufs, der die Arbeit der Hochseefischer seit vielen Jahren zu den gefährlichsten Berufen der Welt macht, bedeutet auch, dass es immer schwieriger wird, junge Menschen als Mitarbeiter zu gewinnen – obwohl er für viele gleichbedeutend mit Abenteuer ist.

Lorraine Turci, eine junge französische Fotografin, die für dieses Projekt vom Departementsrats von Morbihan ausgewählt und auch von der französischen Nationalbibliothek unterstützt wurde, zeichnet sich durch einen ausgeprägten Sinn für Komposition und Detailtreue aus, die für exzellente Dokumentarfotografie so charakteristisch sind.

Um das Leben auf einem Trawler zu dokumentieren, hat sich Lorraine Turci an Bord zweier Schiffe begeben: der Dolmen, einem brandneuen Trawler, und der 35 Jahre alten Men Gwen, die beide im Fischereihafen Keroman in Lorient in Frankreich liegen. Indem sie viel Zeit Seite an Seite mit diesen Seeleuten verbrachte, bis sie fast Teil der Besatzung wurde, hat sie Bilder geschaffen, die so nah an ihrem Motiv sind, dass man die Gischt des Meeres, die Dieselabgase, das rostende Metall, den frischen Fisch und den Zigarettenrauch fast riechen kann. In diesem Sinne zeigt Lorraine Turci die Arbeit von Überlebenden. Arbeit, die auf Fachwissen und Überlieferung beruht. Es ist die ebenso einfache wie erstaunliche Geschichte von Menschen, die auf dem Meer leben.

Dank an Jean Piel, Kommunikationsleiter des Ausschusses für Meeresfischerei und Fischerei des Morbihan, ohne den diese Arbeit nicht möglich gewesen wäre. Dank an die Besatzungen der Dolmen, der Men Gwen, der Côte d’Ambre, der Izel Vor II und des Lycée Maritime d’Etel.

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