Jérôme Blin

Das Versprechen

© Jerome Blin

An sich selbst glauben, die eigene Zukunft entwerfen, die man hier oder woanders verbringen wird, die aber auf jeden Fall besser sein wird als die Gegenwart – das sind die Aufgaben, mit denen sich Jugendliche konfrontiert sehen, wenn es um die Frage geht: „Was willst du später einmal werden?“ Dabei geht es nicht nur um die Berufswahl, sondern darum, die Zukunft in ihrer Gesamtheit in den Blick zu nehmen, einen Lebensweg zu entwerfen, Möglichkeiten auszuloten, einem Kind ein Versprechen zu geben.

Jérôme Blin hat das hier gezeigte Projekt als zweiter Gast des Residenzprogramms „Ruralité(s)“ verwirklicht. Es schließt an seine vorausgegangenen Fotoarbeiten an, die sich ebenfalls mit dem ländlichen Raum und vernachlässigten Regionen beschäftigen. Er widmet sich darin den jungen Menschen auf dem Land, die Entscheidungen treffen müssen und sich etwa vor die Frage gestellt sehen, zu bleiben oder alles hinter sich zu lassen, um möglicherweise glücklicher zurückzukehren. Dokumentarisch in der Herangehensweise, zeugen die Aufnahmen doch vom einfühlsamen Blick des Fotografen und lassen zugleich in ihren Erzählungen Raum für erdachte Geschichten und Figuren.

Blin stammt aus Redon und kommt selbst aus einem ländlichen Umfeld. Bevor er Fotograf wurde, hat er einige Jahre lang in der Industrie gearbeitet. Viele seiner Arbeiten spiegeln seine eigene Geschichte wider. Seine Bilder aus dem ländlichen Raum dringen ins Innere der beruflichen und privaten Lebenswege junger Menschen vor, von Schülern oder Auszubildenden, die erste Entscheidungen im Leben treffen müssen.

Mein Ziel ist ein offenes Fotografieren, das vom Dokumentarischen ausgeht, dabei aber einfühlsam, poetisch und bildnerisch bleibt und auch dem Fiktionalen die Türen nicht verschließt. […] Ich gehe von der Wirklichkeit aus, überlasse aber alles andere dem Betrachter.“ In diesem Projekt entwirft Blin Zeitgemälde, stellt Beziehungen her, erfindet neue Landschaften und erschafft so für den Betrachter einen imaginären Raum. Aus diesen Porträts und ihren Settings sprechen die Hoffnung, aber auch die individuellen Schwierigkeiten der Einzelnen. So bekommen die in Schwarz-Weiß und Farbe gehaltenen Bilder einen universellen und zeitlosen Charakter, wenn sie von den Entscheidungen erzählen, die wir alle auf der Schwelle zum Erwachsenendasein treffen müssen.

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