Pablo Corral Vega

Hymne an die Anden

© Pablo Corral Vega

Pablo Corral Vega ist ein Meister der Farbfotografie, und obwohl seine Bilder mittlerweile regelmäßig in dem renommierten amerikanischen Magazin National Geographic veröffentlicht werden, hat er nie vergessen, was er sich vorgenommen hat, als er sich für diesen Beruf entschied: „Ich wollte immer ein Zeuge der Welt sein, ihrer Vielfalt, ihrer Schönheiten. Es entspricht meiner Natur, von der Kultur zu erzählen, vom täglichen Leben, vom menschlichen Dasein in seiner schlichtesten und vornehmsten Form.“ Schon als kleiner Junge hatte er immer seinen Fotoapparat dabei. Als erwachsener Mann hat er sich nun aufgemacht, die Anden zu erkunden, das zerklüftete Rückgrat des südamerikanischen Kontinents, diese Bergkette, die sich über 8500 Kilometer von Patagonien bis zur Karibik erstreckt und Länder und Kulturen verbindet.

Die Anden sind eine Welt für sich, majestätisch und faszinierend, und neben dem Zauber dieser Region prägen vor allem ihre Menschen die Bilder dieser Ausstellung: ein junger Tänzer im buntscheckigen Festgewand, der schüchtern lächelt, ein alter Ureinwohner mit lebensklugem Gesicht, dessen Falten von der Mühsal seines Dasein erzählen, ein erschöpfter Bergmann nach einem langen Arbeitstag in den legendären Silberminen von Potosí.

Vegas Bilder werden in idealer Weise durch lyrische Texte des Nobelpreisträgers Mario Vargas Llosa ergänzt, der jedes Bild zum Anlass für eine poetische Meditation nimmt. Diese Miniaturen sind manchmal persönliche Erinnerungen, manchmal frei erfunden, doch stets durchdrungen vom Geist der Anden, vom Leben der Frauen und Männer, die diese wilden Bergregionen bewohnen. „Diese Fotografien zeigen uns Menschen, auf denen die Last jahrhundertelanger Unterdrückung liegt, die erst ausgebeutet und dann vergessen wurden, die dazu verdammt sind, unter menschenunwürdigen Umständen zu leben, in ständigem Beisein des Todes. Gleichwohl kann ihnen nichts ihre Lebensfreude nehmen“, so Vargas Llosa.

Vegas Arbeit vermittelt dem Betrachter einen bleibenden Eindruck von den gezeigten Orten. Doch die Bilder präsentieren weitaus mehr als nur überwältigende Ansichten, die die erhabene und ergreifende Schönheit ihrer Motive feiern. Sie zeigen auf authentische Weise das Leben in seiner ganzen Fülle. Die Wirklichkeit lässt sich auf subtile Weise verschleiern, wenn es gelingt, ihre Makel durch Schönheit zu verdecken. In diesen Bildern vermischen sich das Schöne und das Hässliche, und eines von beiden zu unterdrücken, hieße, das Leben in den Anden zu verzerren oder seines Wirklichkeitsgehalts zu berauben. Hierin liegt die ganze Kraft dieser Bilder: Aus ihnen spricht immer die Hoffnung, sie bejahen das Glück, sie zeugen vom Willen zum Widerstand, selbst unter den widrigsten Umständen, selbst bei den ärmsten und am meisten geschundenen unter den Menschen.

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