Juan Manuel Castro Prieto

Portugal – Wiedergeburt aus der Asche

© Juan Manuel Castro Prieto

Das Land ohne Pflanzen und irgendein Lebewesen gleicht einer Mondlandschaft. Es gibt nur Baumstümpfe soweit das Auge reicht. Sie sind ein Hinweis darauf, dass dieser Ort einst von Bäumen und üppiger Natur geprägt war, bevor alles im Jahr 2016 in Flammen aufging, die rund 200 Hektar Land in der Umgebung des Dorfes Arouca nahe Porto, im Norden von Portugal, vernichteten. Festverwurzelte kleine, erst vor Kurzem gepflanzte Setzlinge tragen bereits Blätter. Sie sind Boten des neuen Lebens. Die Organisation Futuro pflanzt seit 2011 in dem 2.000 km2 großen Stadtgebiet rund um Porto Bäume. Das Land wurde jeden Sommer von Bränden heimgesucht, für die die Auswirkungen des Klimawandels, und die von den immer stärkeren Atlantikstürmen ausgetrockneten Böden verantwortlich gemacht werden. Im Juni 2017 kamen 64 Menschen in den Flammen um und mehr als 250 wurden verletzt. Im August 2018 brauchten die Feuerwehrleute mehr als 8 Tage, um ein Feuer gigantischen Ausmaßes unter Kontrolle zu bringen, durch das 27.000 Hektar Wald dem Erdboden gleichgemacht wurden.

Leider ist kaum bekannt, dass in Portugal immer mehr Grundeigentümer ihre landwirtschaftlichen Flächen aufgeben und sie in Waldgebiete umwandeln. Weil die Papierindustrie in Portugal eine bedeutende Rolle spielt und hohe Gewinne erwirtschaftet, entstanden in kurzer Zeit zahlreiche Monokulturen, mit Seekiefern, vor allem jedoch mit Eukalyptus. Eukalyptus wird zur Papiergewinnung verwendet und ist eine stark invasive Art und sehr leicht entflammbar. Da in Portugal seit einigen Jahren in den Sommermonaten regelmäßig extreme Hitzeperioden auftreten, nehmen auch die Waldbrände zu und werden immer größer, verheerender und tödlicher. 

Der spanische Fotograf Juan Manuel Castro Prieto, Mitglied der Agentur VU, hat im Auftrag der Fondation Yves Rocher die zerstörten Wälder in der Region um das Städtchen Monchique im Süden Portugals besucht, die Verwüstungen dokumentiert, die die Brände hinterlassen haben, und die Menschen aufgesucht, die gegen diese Plage kämpfen. Castro Prieto brachte sich das Fotografieren heimlich bei, um seine Eltern nicht zu enttäuschen, die hofften, dass er einen traditionelleren Berufsweg einschlagen würde. Er schloss sein Wirtschaftsstudium ab, bevor er sich schließlich von den Erwartungen seiner Eltern frei machte und ein Fotolabor im Herzen von Madrid eröffnete. In seinem persönlichen, journalistisch-künstlerischen Stil wirft er einen zutiefst menschlichen Blick auf diese vom Feuer vernichteten Landschaften.

In Zusammenarbeit mit der Fondation Yves Rocher. 

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