Fatoumata Diabaté

Le Studio Photo de la Rue®

© Claudio Cazzara

„Die Fotografie ist mein Leben“, erklärt Fatoumata Diabaté voller Leidenschaft. Die 1980 in Bamako geborene junge Frau gibt freimütig zu, dass sie das Erbe ihrer Vorbilder fortschreibt – von Seydou Keïta bis Malick Sidibé –, die ihre Zeitgenossen in ihren Studios fotografierten. Diabatés Arbeit ist von ihren Vorgängern inspiriert, doch ebenso sehr von ihrer persönlichen Handschrift geprägt. Seit einigen Jahren baut sie ihr Studio auf der Straße auf. Dabei verwendet sie Stoffe aus ihrer Heimat Mali, die einen ungewöhnlichen Hintergrund abgeben, sowie eine Handvoll Accessoires, die sie stets bei sich hat. Passanten bleiben stehen, postieren sich vor der Kamera und hinterlassen so ihre Spuren.

In ihrer Jugendzeit deutete nichts auf eine Zukunft als Fotografin hin. Sie wollte nur eines: „Raus. Ich wollte arbeiten, mein eigenes Geld verdienen und für meine Familie sorgen.“ Doch 2002, als sie Schülerin in einem Ausbildungszentrum für junge Mädchen war, schickte ihre Direktorin sie zu einem Praktikum an das CFP, die Fotografieschule von Bamako. Zwei Jahre erhielt sie dort Unterricht. „Engagement, Motivation und Hingabe“ – mit diesen Worten sprach der Leiter des CFP über seine vielversprechende Schülerin.

Auch nach dem Abschluss ihrer Ausbildung im Jahr 2004 blieb sie am CFP, um ihre Fertigkeiten noch weiter zu vervollkommnen, vor allem auf dem Gebiet der analogen Schwarz-Weiß-Fotografie. Bald darauf erhielt sie eine Stelle als Assistentin im Labor.

„Eines Tages habe ich verstanden, dass eine Tätigkeit, der man sich mit Liebe widmet, früher oder später Befriedigung verschafft“, so Diabaté. Diese Beharrlichkeit sollte sich schon bald auszahlen. 2005 wurden ihre Arbeiten für die 5. Ausgabe der Rencontres de la photographie africaine de Bamako ausgewählt. Anschließend erhielt sie etliche Auszeichnungen, und es folgten Aufenthalte in Frankreich und Benin. „Ich habe all diejenigen eines Besseren belehrt, die meinten, ich sei verrückt, mich für die Fotografie – eine sogenannte Männerdomäne – zu entscheiden. Heute wird die Qualität meiner Arbeiten geschätzt.“ Und sie träumt davon, eines Tages in Mali ein eigenes Kulturzentrum zu eröffnen.

Fatoumata Diabaté zeigt in der Ausstellung nicht nur die Porträts, die sie mit ihrem mobilen Studio gemacht hat, sondern sie wird auch für mehrere Wochenenden nach Baden kommen und dort von den Festivalbesuchern Porträts „nach afrikanischer Art“ anfertigen.

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