YASUYOSHI CHIBA

Yasuyoshi Chiba © Shiggy Yoshida

„Fotografen haben das Privileg, neue Orte
zu entdecken, neue Leute kennenzulernen
und neue Dinge zu lernen. Noch heute eröffnet
mir jede neue Erfahrung neue Perspektiven.“

Yasuyoshi Chiba

In diesen turbulenten Zeiten, in denen Milliarden von Menschen dank Smartphones und Internet Informationen in Echtzeit aus allen Teilen der Welt verbreiten, stehen die Fotojournalisten der Agence France-Press wie Leuchttürme im Sturm. Ohne diese treuen Partner unseres Festivals erginge es uns wie jenem Mann in einem der Bilder der Ausstellung, der sich inmitten eines Heuschreckenschwarms in Ostafrika behaupten muss: Geblendet und angegriffen von Milliarden von Informationsfragmenten, die aus allen Richtungen auf uns zukommen.

Der Japaner Yasuyoshi Chiba, leitender Fotograf für Ostafrika und den Indischen Ozean bei der AFP, ist ein archetypisches Beispiel für diesen Blick voller Menschlichkeit auf unsere sich ständig verändernde Welt. Nachdem er seine Karriere bei Asahi Shimbun, einer der beiden größten Tageszeitungen Japans, begonnen hatte, zog er 2007 nach Kenia, um die Gewalt nach den Wahlen im Land zu dokumentieren. Schnell wurde er für seine journalistische Genauigkeit und sein Talent als Fotograf bekannt, was ihm den Bayeux-Calvados-Normandie-­Preis für Kriegsberichterstatter einbrachte.

Von Nairobi aus hält er für die Agentur alle Entwicklungen am afrikanischen Kontinent fest, der Jahr für Jahr von schmerzhaften Herausforderungen wie endemischer Dürre, Gewalt innerhalb von Stammesgemeinschaften, Landflucht und Umweltkrisen heimgesucht wird. Jede seiner Aufnahmen ist eine Geschichte für sich, eine Ode an die Zerbrechlichkeit unserer Zeit. Auf seinen Reisen um die Welt, von Brasilien bis zur vom Krieg gezeichneten Ukraine, wird er Zeuge der Turbulenzen des Zeitgeschehens und schöpft aus dem Chaos der Welt klare, in der Zeit eingefrorene Momente. So wie jenes Foto, das mit dem World Press Photo Award 2020 ausgezeichnet wurde: ein junger Student, dessen Gesicht von Mobiltelefonen erhellt wird, rezitiert bei einer Demonstration in Khartum, Sudan, ein Gedicht vor einer Menschenmenge.

Die Agence France-Presse ist ein wichtiges Glied in der internationalen Nachrichtenkette und ein Leuchtturm des Qualitätsjournalismus. Das vierte Jahr in Folge präsentiert unser Festival gemeinsam mit AFP die Arbeit von Pressefotografen.