Peter Turnley

© Peter Turnley

„Ich habe jahrelang die Welt bereist,
um ihre Tragödien zu bezeugen. Den roten Faden
meiner Arbeit bildete jedoch immer die Empathie
mit den Akteuren dieser Dramen.
Die Fotografie ist der Spiegel eines zu
Herzen gehenden Augenblicks.“

Peter Turnley

Sein erster Auftrag für Newsweek führte Peter Turnley 1984 nach Indien, wo er über die Beerdigung von Premierministerin Indira Gandhi berichtete, die von ihren eigenen Bodyguards ermordet wurde, und über die Gewalt, die nach diesem Terro­rakt das Land heimsuchte. Dies war ein Wendepunkt in seinem Leben: Nach diesem Auftrag arbeitete er noch weitere 15 Jahre lang in mehr als 80 Ländern für diese Zeitschrift. 

Proteste auf dem Tian‘anmen-Platz, Völkermord in Ruanda, Bürgerkrieg und Hungersnot in Somalia, Apartheid und ihr Ende in Südafrika, der Israel-Palästina-Konflikt, der Bosnienkrieg, Tschetschenien, der Golfkrieg… bis hin zum 11. September 2001 in New York. Eingesogen in den ständigen Wirbel der Schrecken der Welt zeigte uns Peter Turnley Bilder zu den Schlagzeilen des Weltgeschehens. Aber nicht nur das. Auf seinen Reisen wurde er auch Zeitzeuge und Chronist des menschlichen Daseins, der Conditio humana. Von den Zyklen der Geschichte und ihren treuen Begleitern: der Not der Exilanten, dem verlorenen Blick der Covid-Opfer, dem Elend derer, die alles verloren haben, und der erstaunlichen Kraft der Menschen, immer wieder weiterzumachen. Die Farben dieser Fotos erinnern an eine andere Zeit, aber ihre Motive sind zeitlos und könnten auch heute in einem der dreißig von der UNO offiziell anerkannten Konfliktgebiete aufgenommen worden sein.

Diese Schätze sollten uns nicht entmutigen. Ganz im Gegenteil. Sie beweisen etwas, das Europa bis zum 24. Februar 2022 leider vergessen hatte: dass der Frieden etwas ist, das man schätzen und niemals als selbstverständlich ansehen sollte.