JOANA CHOUMALI

TRÄUMEREIEN

Joana Choumali © Abbas Makke

„Es stimmt, dass immer auch etwas Positives in
meinen Arbeiten zu finden ist. Mir gefällt die Idee,
die Grenzen des Mediums zu verschieben,
andere Techniken ins Spiel zu bringen,
auch wenn alle meine Projekte zunächst
von einer fotografischen Basis ausgehen.“

Joana Choumali

Es gibt Künstler, die gerne die Grenzen ihrer Kunst erkunden, indem sie mit neuen Verfahren experimentieren oder sich bestimmte Einschränkungen auferlegen. Die beiden Serien von Joana Choumali spiegeln dies wider: Sie sind echte Erfahrungen, die eine Kultur und eine Region beleuchten und ein innovatives, bewegendes Ergebnis hervorbringen, eine Reise in das Herz der Kindheit, auf halber Strecke zwischen Der kleine Prinz und einem traumhaften Märchen.

In der ersten Arbeit, „Ça va aller – Das wird schon wieder“, hat die ivorische Künstlerin, deren Arbeiten bereits in zahlreichen Ausstellungen (u. a. bei Paris Photo und im Musée du quai Branly – Jacques Chirac) gewürdigt wurden, nur ein Smartphone benutzt, um die melancholische Stimmung zu dokumentieren, die ihre Heimatstadt nach dem Terroranschlag auf den Badestrand von Grand-Bassam im Jahr 2016 erfasste.

Warum? Vor allem aus praktischen Gründen: Diese Technik erlaubte es ihr, trauernde Menschen diskreter und respektvoller zu fotografieren, wodurch sie sich weniger aufdringlich fühlte als mit einer herkömmlichen Kamera. In einem Land, in dem psychische Traumata und psychische Erkrankungen kaum erkannt und noch weniger behandelt werden, werden schwierige Gespräche schnell mit einem „ça va aller  –  Das wird schon wieder“ – abgebrochen. Die daraus resultierenden pastellfarbenen Drucke sind auch Bilder der Hoffnung. Eine Möglichkeit, die Gewalt der Welt abzuwehren.

Die zweiten Bildserie Alba‘hian – Das erste Licht des Tages – in der Sprache der Anyin – hat Choumalis morgendliches Training in eine künstlerische Schaffensphase verwandelt. Jeden Tag, wenn sie aufstand, um spazieren zu gehen, fotografierte sie ihre Umgebung, wie sie sich zwischen 5 und 7 Uhr morgens langsam offenbart. Auf diese Bilder legt sie eine Kombination aus Collage, Stickerei, Quilting und Fotomontage und schafft so Wandbilder, die die neblige Sprache der Träume widerspiegeln, die wir noch einige Stunden nach dem Aufwachen bewohnen.

Diese Kreationen sind geprägt von Wundern, Sehnsüchten, Freuden und Schmerzen, zwischen Realität und Fantasie.

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