Hans Hass

Der Pionier

Hans und Lotte Hass

„Möge es uns gelingen, immer tiefer
in die Geheimnisse der Meerestiefe
einzudringen und ihre Schönheit
durch Foto- und Filmaufnahmen
der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.“

Hans Hass

Hans Hass war einer der bemerkenswertesten zeitgenössischen Forscherpersönlichkeiten Europas – ein herausragender Pionier auf vielen Ebenen. Vielen ist Hans Hass bekannt als „König der Haie“, als einer der ersten Abenteurer, der sich in die unbekannten Tiefen des Meeres wagte. Wer sich aber mit ihm und seinem Werk eingehender beschäftigt, erkennt, dass dies nur eine Facette seines Lebens war, das in seiner Biographie treffend mit „Ein Leben lang auf Expedition“ betitelt wurde. Sein ganzes Leben und auch noch im hohen Alter von 94 Jahren, drang er in immer neue, unbekannte „Welten“ ein und überschritt immer neue Grenzen. 

Als frischgebackener Maturant kommt Hass 1937 an der südfranzösischen Küste zufällig mit der Unterwasserjagd in Berührung und begeistert sich dafür. Mit einer langen, speerartigen Harpune und kleinen Schwimmbrillen geht er auf die Jagd nach Fischen. Es packt ihn dabei aber nicht nur die Jagdlust und das Abenteuer, sehr rasch interessiert er sich darüber hinaus für die wundersame, unbekannte Welt unter Wasser, für die Zusammenhänge und für das Verhalten der Tiere. 

Zurückgekehrt von seinen ersten Unterwasserjagden, will er seine Umgebung für die faszinierende Welt unter Wasser begeistern, merkt aber, dass er dazu Fotos und Filme vorlegen muss. Dazu konstruiert er schließlich selbst Gehäuse für Unterwasserkameras für Foto und Film, die bedeutend handlicher und zuverlässiger waren, als die wenigen bekannten und äußerst umständlich zu handhabenden Geräte. Damit unternahm er nun zahlreiche Unterwasserexpeditionen rund um den Erdball. Neu war dabei nicht nur seine Kamera-Ausrüstung, neu war vor allem seine gesamte Methode des Tauchens. Bisher waren länger andauernde Abstiege in die Meerestiefen nur mit Taucherhelm und Bleischuhen üblich, am Meeresgrund gehend und durch einen Luftschlauch mit Pumpe mit der Oberfläche in Verbindung. Hass entwickelte eine neue Methode, mit der er sich schwimmtauchend im Wasser bewegte. Dazu modifizierte er die Taucherflossen und, was besonders entscheidend war, er entwickelte gemeinsam mit dem Drägerwerk im Lübeck das erste Schwimmtauchgerät der Welt, ein Sauerstoff-Kreislaufgerät. 

Mit dieser Ausrüstung konnte er sich nun autonom, also unabhängig von der Oberfläche, gleich den Fischen über längere Zeit im Unterwasserraum bewegen. Hans Hass zu einem großen Pionier der Erforschung der Hydrosphäre. Durch seine Methoden, Ergebnisse und Sichtweisen prägte er die gesamte nachfolgende Meeresforschung. 

Nachdem er erfolgreiche Tauchgänge im Mittelmeer durchgeführt hatte, startete Hans Hass 1939 als 20-jähriger seine erste Karibik-Expedition. Daraus entstanden die ersten Bücher und zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem im amerikanischen „Life Magazin“. Unter schwierigsten Umständen folgte noch in den Kriegsjahren eine Film-Produktion: „Menschen unter Haien“. 1944 promovierte Hass „summa cum laude“ an der Universität Berlin zum Dr.rer.nat. der Zoologie. 

Mit dem Film „Abenteuer im Roten Meer“ gewinnt Hass 1951 den ersten Preis für Österreich bei der Biennale in Venedig. Noch im selben Jahr gründet Hans Hass in Vaduz das Internationale Institut für submarine Forschung und kauft sein größtes Forschungsschiff, die XARIFA. Um dieses „Unternehmen XARIFA“ zu finanzieren, dreht er den gleichlautenden Spielfilm, der ihm weltweit große Anerkennung einbringt. Ein internationales Team von namhaften Wissenschaftlern begleitet ihn, unter ihnen Irenäus Eibl-Eibesfeldt. Die filmische, fotographische und wissenschaftliche Ausbeute all dieser Meeresexpeditionen war ein Meilenstein in der Erforschung des „siebten Kontinents“. 

Das Hans Hass Archiv verwaltet den wissenschaftlichen Nachlass von Hans Hass, bezogen auf sein submarines Arbeitsgebiet. Darüber hinaus befasst sich das Hans Hass Archiv mit internationaler, tauchhistorischer Forschung in der gesamten Breite dieses Gebietes: Technologische, wirtschaftliche und militärische Tauchgeschichte der Frühen Neuzeit und der Moderne.

Für David Doubilet war Hans Hass jene Inspiration, die ihm zum herausragendsten Unterwasserfotografen der Welt reifen ließ.

Mit freundlicher Unterstützung des Hans Hass Archiv in Merzig-Weiler.
www.hans-hass.org

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