Tiina Itkonen

Zwischen Himmel und Eis

© Tiina Itkonen

In den 1990er-Jahren reiste Tiina Itkonen nach Grönland, getrieben von der Neugier auf die indigenen Völker der Arktis und ihre Kultur. Dort machte sie eine ihrer ersten Aufnahmen: das Bild einer ausgestreckten Frau mit Haarklammern und Fischgräten in den langen schwarzen Haaren, die wie die Wellen eines ruhigen Ozeans wirken. Es sollte der Beginn eines langen Abenteuers sein.

Denn seitdem ist sie im Grunde immer in Grönland geblieben. Während ihrer Reisen lernte sie die Sprache der Einheimischen, um auch direkt mit den Menschen kommunizieren zu können, die sie fotografiert. Dies ist nur ein Beispiel für die Hingabe, mit der sie ihrer künstlerischen Arbeit nachgeht. Während viele Fotografen und Fotojournalisten ihre Themen nur oberflächlich behandeln, nimmt Tiina Itkonen sich Zeit, sucht die Nähe der Menschen vor Ort, wohnt bei ihnen und wird dabei manchmal ein Mitglied der Familie. Ihre Gastgeber laden sie zu Geburtstagsfeiern ein, zu Hochzeiten und zu anderen bedeutenden Feierlichkeiten. Und während einer Jagdexpedition lernte sie sogar, wie man den Krabbentaucher fängt, einen kleinen Vogel aus der Familie der Alkenvögel.

2004 veröffentlichte sie, nach ihrer dritten zweimonatigen Reise, ihr erstes Buch. Es handelt von den Inughuit, einer Minderheit der grönländischen Inuit, die in der Nähe von Qaanaaq leben und im 20. Jahrhundert nach Jahrhunderten des nomadischen Daseins zunehmend sesshaft geworden sind. Tiina Itkonen reiste die grönländische Küste entlang, durch ein gefrorenes Land, in dem die Fortbewegung mühsam ist. Dabei nutzte sie alle verfügbaren Verkehrsmittel – Hundeschlitten, Segelboot, Hubschrauber, Flugzeug, Tankschiff –, um von einem Ort zum anderen zu gelangen und im tiefsten Eis das Alltagsleben und die Sitten und Gebräuche der grönländischen Bevölkerung zu dokumentieren.

Für ihre Arbeit findet Itkonen internationale Anerkennung. Ihre Werke wurden weltweit in über zwanzig Ausstellungen gezeigt, unter anderem im renommierten Musée Albert Kahn. Sie verfolgt weiterhin mehrere Projekte in der Arktis und konzentriert sich dabei auf die vom Klimawandel verursachten Veränderungen der Landschaft sowie den Einfluss des Menschen auf diese Welt zwischen Himmel und Eis.

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