Christine de Grancy

ÜBER DER WELT UND DEN ZEITEN – HOMMAGE ZUM 80. GEBURTSTAG

© Josef Polleross

Christine de Grancy wurde in Graz zur Keramikerin und Grafikerin ausgebildet. Seit 1963 lebt sie in Wien und war dort über Jahre als Art-Direktorin in Werbeagenturen tätig bevor sie sich ausschließlich und vor allem hingebungsvoll der Fotografie widmete. Ihr Bewunderer und Freund André Heller sagte über sie: „Christine de Grancy ist früh bekannt geworden. Dies ist nicht leicht für eine unspektakuläre Schwarzweißfotografin, die sich, um Publikum zu finden, nicht der Methodik von Rockstars, Filmschauspielern, Sportlern oder Bankräubern bedienen kann und will. Es muss also mit der Qualität der Arbeit zu tun haben. Eine Geschichtenretterin möchte ich sie nennen, berufen, den schönen und schrecklichen Augenblicken Dauer zu verleihen. Ihre Lichtbilder sind betroffen machende Glücksfälle aus dem geheimnisvollen Revier der unsentimentalen Kunst. Meine Fantasie zeigt mir eine Dame mit einem Grundcharakter der von Zähigkeit, Fleiß und Treue geprägt ist. Mit einem guten melancholischen Gesicht, das man nicht leicht vergisst. Aus verarmtem Adel entstammt sie und bestellt zu allen Jahreszeiten den Boden mit eigenen Händen. Bei den Leuten heißt sie respektvoll die ‚Augnerin‘, und die Früchte ihrer Felder sind Genauigkeit und eine kostbare Art des Schauens. Diese Ernte verwandelt sie seit 30 Jahren zu Lichtbildern, die von den Einfühlsamen in Stadt und Land Bewunderung erfahren, weil eine Kraft und Schönheit darin wohnt, die den Betrachter für gewöhnlich fähiger werden lässt. Die ‚Augnerin‘ lebt abseits aller Moden, das hat sie wesentlich werden lassen. Sie interessiert sich für die Befindlichkeit der Flüsse und die leuchtenden Spuren der Karawanen, für die Konkursverfahren der Liebe oder die Spiele der Kinder und Greise. Sie hat ein umfassendes Weltbild und gibt dem Ausdruck in umfassenden Bildern der Welt. Man muss sie auch eine politische Künstlerin nennen, eine Chronistin der Wunden und Zurückweisungen, eine Reporterin der verlorenen Unschuld und der allzu vielen aus der Gnade Gefallenen. Ihr eigenes Lieblingsspiel war und bleibt: ‚Ich seh’, ich seh’, was du nicht siehst‘. Sie spielt es mit heiligem Ernst. Deshalb nennt man sie die ‚Augnerin‘, denn ihre Wahrnehmungsfähigkeit ist ein Glücksfall für den wir zu danken haben“. 

Viele ihrer bedeutenden Arbeiten entstanden auf langen Reisen nach Griechenland, Russland/Georgien, Japan, Algerien/Westsahara, Portugal, China/Tibet, Pakistan, Türkei/Kurdistan, Niger, Mali.

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