Aglaé Bory

Horizonte – Eine Kartographie des Möglichen

© Aglae Bory

Aglaé Bory gehört zu einer Generation junger Fotograf_innen, die den Menschen ins Zentrum ihrer Arbeit stellen. Dabei lässt sie die Bildsprache der französischen „Photographie humaniste“ hinter sich und erzählt ihre Geschichten in einer eigenen Ästhetik, gestützt auf einen dokumentarischen Ansatz.

Ihre Bilder zeigen die bisweilen tragische Wirklichkeit unserer Gesellschaft, in der nicht alle dieselben Chancen haben. Im Zentrum ihrer Arbeit stehen immer Menschen, und sie präsentiert sie so, wie sie sind, ohne dramatische Inszenierung. Bory, die Kunstgeschichte studiert und die Hochschule für Fotografie in Arles abgeschlossen hat, achtet dabei auch besonders auf die formale Gestaltung und erkundet für ihre durchdachte Ästhetik die Möglichkeiten der künstlerischen Fotografie.

Nicht zuletzt wegen dieser zwiefältigen Herangehensweise finden ihre Arbeiten Beachtung und werden auf zahlreichen Festivals gezeigt. Bekannt wurde Aglaé Bory mit Corrélations, einer Serie von Selbstporträts, die in die Sammlung der Französischen Nationalbibliothek aufgenommen wurde. Mit Figures Mobiles, einer dokumentarischen Arbeit über Flucht, beteiligte sie sich am Projekt Flux, une société en mouvement des Nationalen Fonds für Gegenwartskunst. 2020 erhielt sie für ihre Arbeit Odyssées den Prix Caritas de la Photo Sociale.

In der hier gezeigten Arbeit, die während einer Künstlerresidenz in La Gacilly entstand, erkundet Aglaé Bory den Horizont als intimen und poetischen Raum. Unerreichbar und doch allgegenwärtig, ist der Horizont die Grenze zwischen dem Sichtbaren und dem Unsichtbaren. Die Serie ist als Installation konzipiert, die den vertikalen Charakter des Horizonts thematisiert, dessen, der betrachtet oder betrachtet wird. Mit den Mitteln der Fotografie hinterfragt sie die Art und Weise, wie wir in einer Welt leben, die vielgestaltig ist und die wir mit anderen teilen. Bory erfindet die Geschichten der Menschen neu: durch ihre Art, die Bilder zu komponieren, und durch Überblendungen, die sie als erzählerisches Element nutzt.

„Mehr denn je brauchen wir gemeinsame Horizonte. Wir gestalten Bilder, um Sinn zu stiften, um die Bande zu stärken, die eine Gesellschaft zusammenhalten, um gemeinsame Horizonte wiederzuentdecken, um wandelnde Identitäten zu erfassen und so Geschichte zu schreiben.“ Indem sie in die Landschaft eintaucht und auf die Bewohner_innen zugeht, die dieses Land bewirtschaften und von ihm träumen, zeigt uns Aglaé Bory die unbegrenzten Möglichkeiten unseres ländlichen Raums.

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