Eric Pillot

In Situ

© Eric Pillot

„Alles begann 2004 mit einem einprägsamen visuellen Erlebnis. Im Zoo sah ich Eisbären, die hinter einer Glaswand in ihrem Becken herumschwammen. Wie diese großen Säugetiere spielerisch durch das Wasser glitten, war vollkommen wirklich und traumartig zugleich. Seit diesem Tag fotografiere ich Tiere.“

Bevor er zur Fotografie kam, versuchte sich der Franzose Eric Pillot, Jahrgang 1968, als Schlagzeuger und studierte an der renommierten École Polytechnique Ingenieurswesen. Erst spät, im Alter von 30 Jahren, nachdem er unter anderem für das Militär und die Marine in der Entwicklung von Radarwarnanlagen gearbeitet hatte, machte er während einer Reise nach Griechenland Bekanntschaft mit der Fotografie. Dabei entdeckte er, nach dem Aufenthalt im Reich der Wissenschaft, wo man die Welt rational zu erklären versucht, eine neue Sprache für sich, die ihm andere Ausdrucksmöglichkeiten eröffnete. „Ich habe nicht alles von heute auf morgen hingeschmissen, aber sehr schnell wurde mir klar, dass die Fotografie genau das war, was ich machen wollte.“ Von da an widmete er sich voll und ganz seiner neuen Leidenschaft. Sein Interesse für Tierfotografie wurde durch eine Ausstellung des japanischen Fotografen Masahisa Fukase geweckt, die sich mit Raben beschäftigte. „Diese Leidenschaft hat mich in die Zoos geführt. Zuvor war ich dort so gut wie nie hingegangen. Auch heute noch gehe ich nur zum Arbeiten hin. Zoos sind für mich verbindende Orte, die künstliche Umgebung und Natur zusammenführen. Fotografie ist für mich nur als Mittel einer künstlerischen Suche von Interesse.“

Durch diese ungewöhnliche Herangehensweise entstehen Bilder, die an das Reich erinnern, das Alice hinter den Spiegeln vorfindet, Aufnahmen von fremdartiger Formensprache und traumartig anmutender Struktur, die wilde Tiere in der Architektur von Zoos in Szene setzen, die der Fotograf als kulturelle Konstrukte ansieht. „Die Farben der Gehege helfen mir dabei, die Einbildungskraft anzuregen. Ich glaube, die Tiere auf meinen Bildern verkörpern die tierische Seite in uns Menschen. Diese Seite will ich herausarbeiten und so die Begegnung mit dem Anderen, dessen wir uns annehmen müssen, ermöglichen.“

2015 wurde Eric Pillots Arbeit In situ mit dem Prix de Photographie Marc Ladreit de Lacharrière – Académie des Beaux-Arts ausgezeichnet.

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